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MoZ aktuell Ausgabe 28/19 I Seite 04 (red) - Am Samstag den 6. Juli organisierte der Verein SBHC NRW e.V. eine Demonstration für den Erhalt der Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin. Die Resonanz war hoch, doch der gewünschte Erhalt der Klinik scheint noch ein langer, schwerer Weg zu sein. Wie war das nochmal mit Asklepios? Wegen des Weggangs einiger Ärzte, sowie eines Teils des Personals und nicht zuletzt aufgrund mangelnder Fördergelder beantragte der große private Klinikbetreiber „Asklepios“ Anfang Juli seine Schließung. Dies geschah nach einer Prüfung der eingerichteten Projektgruppe „Zukunft der Kinderklinik Sankt Augustin“, die nach der Bekanntgabe der Abgänge an die Uniklinik Bonn, unter denen sich auch zwei Chefärzte befinden, von Asklepios und externen Beratern eingerichtet wurde. Ergebnis war die Beantragung von Fördermitteln beim Land NRW. Der Plan ist es, mit den beantragten Geldern die Klinik vollständig zu schließen. Sollten diese nicht von Land bewilligt werden, beantragt Asklepios hilfsweise Fördermittel für die Schließung der Kinderherzchirugie und der Kardiologie (DKHZ). Die mögliche Schließung hat einer Welle des Unverständnisses ausgelöst und für viele Bürger war klar: Wir wollen etwas unternehmen! Was wurde unternommen? Eine recht spontane und zugleich effektive Reaktion kam aus Niederkassel selbst. Der Vorsitzende des Vereins „Spina Bifida und Hydrocephalus NRW e.V“ , Walter Bass rief als erste Reaktion und nach Gesprächen mit dem Chef der Asklepios Klinik Uwe Jansen zu einer Versammlung am 6. Juli auf. Sein Verein SBHC NRW e.V. ist seit 2010 ein unabhängig eingetragener Verein, der sich für Familien, die von der häufig auftretenden Fehlbildung bei Neugeborenen, Spina Bifida, und der in einigen Fällen damit verbundenen Störung des Gehirnwasserkreislaufes Hydrocephalus einsetzt. In der Sankt Augustiner Klinik werden neben anderen schweren Krankheiten, Kinder mit Spina Bifida behandelt. Doch nicht nur deswegen „bekennt der Verein Solidarität“, wie Walter Bass in einem Gespräch mit machPuls! erklärte. Man müsse sich für alle Kinder, die in der Klinik behandelt wurden oder werden, einsetzen und auch dem Klinikpersonal, für die ein neuer Arbeitsplatz ebenfalls eine strukturelle Umstellung bedeutet, den Rücken stärken. So kam es, dass nicht nur Vereinsmitglieder zu der Demonstration bei gutem Wetter am Samstag erschienen, sondern ebenfalls einige besorgte Bürger und Eltern, deren Kindern in der Klinik geholfen wurde oder wird. Zudem begleiteten viele Kinder die Versammlung. Kuscheltiere, Banner, Plakate und Transparente wurden vor dem Eingang der Klinik in die Luft gehalten. Auch ein Teil des Klinikpersonals schloss sich der Menge an und so kamen ungefähr 600 friedliche Demonstranten in Sankt Augustin zusammen. Viele der Menschen forderten die Politik auf, Signale für Kinder zu senden, indem die Schließung verhindert würde. „Weg mit Gier und Profit“, „Asklepios hat mein Leben gerettet“ und „Wo sollen wir sonst hin“ prangte auf vielen Plakaten. Walter Bass erwähnte während der Versammlung, dass das „Wichtigste Gut“ der Gesellschaft die Kinder seien und diese nicht im Verhältnis zu Geld stehen dürfen. Bürgermeister von Sankt Augustin, Klaus Schumacher, hielt eine bewe- ... denn wir sind von hier! Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin vor der Schließung Effektive Reaktionen aus Niederkassel


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