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MoZ Ausgabe 47/17 I Seite 34 aktuell Gravierende Mängel am Mondorfer Sportpark Süd Betreiber zeigt wenig Engagement Von Dieter Hombach Im Juni 2008 übergab die Firma Sport StadiaNet GmbH, im Rahmen eines Public-Private-Partnership Projektes, den Sportpark Süd an die Stadt Niederkassel. Die schmucke Anlage umfasst drei neue Kunstrasensportplätze, das Vereinsheim sowie die dazugehörenden Außenanlagen, wobei einer der Sportplätze mit Leichtathletikanlagen ausgestattet wurde. Der private Partner, die Firma Sport StadiaNet, finanziert und baut das Projekt mit einem Investitionsvolumen von ca. 5 Mio. Euro und übernimmt für einen Zeitraum von 20 Jahren die Pflege und die Unterhaltung der Sportanlagen. Der öffentliche Auftraggeber bleibt über den gesamten Zeitraum Eigentümer der Grundstücke und entrichtet im Gegenzug für die Leistungserbringung eine jährliche Nutzungsgebühr von ca. 441.000 Euro, minus Rückstellung und Zinsen, an den privaten Partner. Bei der Übergabe sagte der damalige Bürgermeister Walter Esser, man sehe sich darin bestätigt, mit Sport Stadia- Net den richtigen Partner gefunden zu haben, um den sportbegeisterten Bürgern und vor allem der Jugend jetzt moderne Trainingsanlagen zur Verfügung stellen zu können. Das Projekt schien wie maßgeschneidert für eine Stadt, der das Geld für eine solche Anlage fehlte und die sich bei einer Kreditaufnahme hoch verschuldet hätte. Da auch der Unterhalt und die Pflege laut Vereinbarung so geregelt waren, dass die Firma Sport StadiaNet für einen Zeitraum von 20 Jahren dies übernimmt, schien alles im Lot. Aber genau darin liegt jetzt das Problem, das von Tag zu Tag größer wird. Denn das Vereinsheim und die Kunstrasenplätze weisen nach neun Jahren gravierende Mängel auf, so Martin Krämer, Abteilungsleiter Fußball des TUS Mondorf. Es gibt eine lange Mängelliste seitens der Sportler. So tropften die Duschen jahrelang still vor sich hin und es bildeten sich dichte Kalkablagerungen am Boden, und an den Silikonverfugungen zwischen Wand und Boden zeigen sich Schimmelflecken. Das soll dem Umstand geschuldet sein, das die Lüftung nicht oder nur unzureichend in all den Jahren funktionierte. Im Außenbereich sieht es noch schlechter aus, so die Meinung bei den Sportlern beider Vereine. Zum Teil gefährlich sind die Mängel auf dem Sportplatz. Hier wurde auf dem nördlichen Fußballplatz dilettantisch gearbeitet. Im Fünfmeterraum, der Platz des Torwarts, hat man den zerstörten Kunstrasen mit einem weder in der Größe noch in der Höhe passendem und andersfarbigem Kunstrasenstück „repariert“. Eine perfekte Stolperfalle für jeden Kicker. Auch um den Elfmeterpunkt flickte man mit einem andersfarbigen und unpassenden Stück Kunstrasen und ließ dafür aber auf dem Elfmeterpunkt ein Loch unter dem Belag zurück. Lose Stellen im Tartanbelag, Risse im Belag an den Torseiten, defekte Absprungbalken an der Weitsprunganlage sind weitere Mankos einer an sich sehr schönen Sportanlage. Auch stieß es auf Unverständnis, so Krämer, hier eine Kugelstoßanlage zu bauen, da beide Vereine keine Leichtathletiksportler haben und die Anlage nun zerstört vor sich hingammelt. Ein weiterer Knackpunkt ist der Spielplatz hinter dem Tor des Hauptplatzes. Dieser ist in einem so schlechten Zustand, das der TÜV ihn im Sommer gesperrt hat, wusste Martin Krämer zu berichten. Alle diese Probleme sind von den Vereinen der Stadt Niederkassel mitgeteilt worden. „Wir stellen Mängel fest und melden sie der Stadt. Die wiederum darf laut Vertrag keine Reparaturen vornehmen und interveniert bei der vertraglich zuständigen Firma Sport StadiaNet GmbH mit der Bitte um Abstellung der Mängel. Trotz wiederholter Schreiben der Stadtverwaltung geschieht …… nichts“, so Krämer, der der Stadt keinen Vorwurf machen möchte. Aber seiner Meinung nach vergammelt die schöne Sportanlage so Stück für Stück. In diesem Zusammenhang rückt nun auch der Vertragspassus des Finanzierungsmodells „Forfaitierung mit Einredeverzicht“ in den Vordergrund. 2006 musste man schnell für zwei Fußballvereine, die ihre Plätze aufgeben mussten, eine Lösung finden. Man sah sich damals mit dem Public-Private-Partnership Projekte auf der sicheren Seite, da die Finanzierungs-, Planungsund Baurisiken weitgehend an den privaten Partner übertragen wurden. Helmut Esch, der 1. Beigeordnete der Stadt, sieht ... denn wir sind von hier! Morsche und gesperrte Spielanlage Defekte Absprungbalken an der Sprunggrube


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