Öffentliche Bekanntmachungen der Stadt Niederkassel Herausgeber der amtlichen Mitteilungen und verantwortlich für den Inhalt ist der Bürgermeister alten Mündungsarme der Sieg, sowie die Niederung daselbst zu überschreiten. Was noch mehr den Bau dieser Bahn erschweren müßte, ist der Erwerb der Grundstücke, da die Trace auf jeden Fall durch Mondorf gehen müßte. Ueberhaupt sind schon verschiedene Projekte am Ueberschwemmungsgebiet gescheitert. Als vor Jahren die rechtsrheinische Eisenbahn gebaut wurde, hatte man auch beabsichtigt, dieselbe über Müllenkoven, Mondorf u.s.w. zu führen. Vermessungen und Absteckungen hatten schon stattgefunden, ja sogar der Platz für einen Mondorfer Bahnhof war schon bestimmt; allein die Strecke mußte verlegt werden, ebenfalls weil die Bahn durch das Ueberschwemmungsgebiet von Rhein und Sieg führte. Einsender dieses möchte daher den Plan in Anregung bringen, eine breitspurige Secundärbahn von Troisdorf über Sieglar, Mondorf, Rheidt und Niederkassel zu bauen, die dann bei Urbach wieder in die Vollbahn einmünden, eventuell auch als Uferbahn weiter bis Deutz geführt werden könnte. Dadurch würde dann unsere, von jeder Bahnverbindung abgeschnittene Gegend endlich Ausschluß erhalten; durch den Bau einer 18 bis 20 km langen Secunddärbahn erhielten 18- bis 20,000 Seelen endlich Bahnverbindung. 21. Jahrgang - Samstag 12. Oktober 2019 - Woche 41/2019 der Stadt Niederkassel, Rathausstraße 19, 53859 Niederkassel, Tel.: 02208-9466-103. Die meisten Ortschaften, die von dieser Bahn berührt würden sind jetzt von den nächsten Bahnstationen, Troisdorf und Wahn, 6 - 7 km entfernt. In diesen Dörfern wird meistens Marktzwecke gepflanzt. Auch die Großgrundbesitzer, deren es sehr viele in unserer Gegend gibt, leiden sehr unten dem vorhandenen Uebelstande, da doch Köln der Hauptplatz ist, wo sie ihre Erzeugnisse verwerthen müssen. Für Mondorf und Bergheim wäre es besonders wünschenswerth, wenn sie Bahnanschluß erhielten. Hunderte Waggons Weiden werden per Bahn bezogen, und die fertigen Korbwaaren meistens mit der Bahn verschickt. Schwere Unkosten entstehen den Leuten hierdurch; denn sehr wenige haben eigenes Fuhrwerk, und der Fuhrlohn ist sehr teuer in unserer Gegend. Die Anlage einer Bahn würde vielleicht auch die Anlage von Fabriken im Gefolge haben, was für die Bewohner dieser Gegend von größter Wichtigkeit wäre, da viele in der Nähe Beschäftigung finden könnten, die jetzt stundenweit zur Arbeit gehen müssen. Fassen wir einmal die Verbindung der Dörfer an der Siegmündung mit unserer Nachbarstadt Bonn ins Auge. Obwohl diese Dörfer ihre Bedürfnisse - Victualien, Manufaktur u.s.w. - durchweg von Bonn beziehen, sind sie doch genöthigt, ihre Erzeugnisse aus Garten und Land auf den Markt nach Köln zu bringen, was natürlich viel mehr Unkosten und Zeitaufwand erfordert. Durch die Lokalschifffahrt und das seit einigen Jahren fahrende sogenannte Marktschiff der Köln- Düsseldorfer Gesellschaft haben diese Dörfer Morgenverbindungen mit Köln; mit Bonn dagegen fehlt diese gänzlich. Das erste Schiff von hier aus langt gewöhnlich erst nach 1/2 10 Uhr Morgens in Bonn an, und wird es dann leicht 10 Uhr, ehe die Leute mit ihren Waaren auf dem Markt sind. Wie Jeder weiß ist dann der Hauptmarkt vorbei und kein gutes Geschäft mehr zu machen. Alles muß daher nach Bonn getragen werden. Wie lästig ist dieser Uebelstand für die Landleute, und wie leicht wäre er zu heben! Vor einiger Zeit war im "General Anzeiger" die Rede davon, daß die Bonner Straßenbahn- Gesellschaft ihre Geleise bis in alle Vororte Bonns ausdehnen würde. Geschähe dies, dann würde die Straßenbahn wohl auch bis Grau-Rheindorf oder vielleicht bis zur Mondorfer Fähre gelegt werden. Die Mondorfer Fähre ist die bedeutendste Rheinfähre zwischen Köln und Bonn. Statistisch nachweisbar befördert dieselbe im Durchschnitt monatlich 3000 Personen über den Rhein, deren Ziel ausschließlich Bonn ist. Sollte die Straßenbahn bis dahin durchgebaut werden, so würde der Verkehr noch ein viel bedeutender werden. Rheidt, ein Dorf von über 2000 Einwohnern, welches seine Bedürfnisse ausschließlich von Bonn aus deckt, ist nur auf die Mondorfer Fähre angewiesen. Auch die Bewohner Grau-Rheindorfs würden die Pferdebahn mit Freuden begrüßen, da ja von keinem Vororte Bonns soviel nach der Stadt getragen werden muß, als von dort. Der sehr bedeutende Ort Hersel, welcher auch nur durch den einigemal hin- und zurückfahrenden Postwagen Verbindung mit Bonn hat, würde nicht minder erfreut durch die neue Einrichtung. Auch lohnt es sich vielleicht der Mühe, den Endpunkt der Pferdebahn dahin zu verlegen. Hersel kauft ja auch ausschließlich in Bonn: auch ist der Fremdenverkehr dorthin sehr groß, besonders dadurch, daß sich das bekannte und berühmte Kloster der Ursulinerinnen mit weit über 100 Pensionärinnen daselbst befindet. Hoffen wir darum, daß die Bonner Pferdebahn-Gesellschaft diesen Plan einmal näher in`s Auge faßt, besonders da für uns Bewohner des unteren Siegtheiles der Bau einer Uferbahn durch den Bau der Vorgebirgsbahn noch in weiter Ferne gerückt erscheint. q Öffentliche Bekanntmachung nach § 10 des Verwaltungszustellungsgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen vom 07.03.2006 (GV NRW.S. 94/SGV NRW. 2010) in der zurzeit gültigen Fassung Die Ordnungsverfügung der Stadt Niederkassel – Ordnungsamt - jetzt unbekannten Aufenthaltes, liegt zur Abholung durch den Empfänger oder dessen Bevollmächtigten während der Dienststunden im Rathaus der Stadt Niederkassel, Ordnungsamt, Rathausstraße 19, 53859 Niederkassel bereit. Das oben genannte Schriftstück wird hiermit gemäß § 10 Verwaltungszustellungsgesetz (VwZG) öffentlich zugestellt. Es gilt gemäß § 10 Abs. 2 letzter Satz VwZG als zugestellt, wenn seit dem Tag der Bekanntmachung dieser Benachrichtigung zwei Wochen vergangen sind. Es wird darauf hingewiesen, dass die Zustellung durch öffentliche Bekanntmachung Fristen in Gang setzen kann, nach deren Ablauf Rechtsverluste drohen können. Niederkassel, den 11.10.2019 Der Bürgermeister Im Auftrag gez. Wilhelm Ende: Öffentliche Bekanntmachungen
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