Page 10

Montagszeitung_KW3820

MoZ aktuell Ausgabe 38/20 I Seite 10 Von Dieter Hombach Fast sanft hebt der Kran auf dem LKW des Steinmetzes das 250 Kilogramm schwere Grabkreuz aus der Erde und setzt es dann sanft auf der Ladefläche ab, damit möglichst nichts zu Bruch geht. Immerhin sind die Grabkreuze steinerne Zeugen der Bestattungskultur aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Viele Jahr standen sie dort rund um den Alten Turm in Lülsdorf, der heute die Stadtgalerie Niederkassel beherbergt, nachdem die Mitglieder der Interessengemeinschaft (IG) Alter Turm Lülsdorf sie bei ihren Pflegearbeiten geborgen hatten. Im Laufe von etlichen Jahren ist es der IG gelungen, neben dem Turm einen schönen gepflegten Park anzulegen, der zum Verweilen einlädt. Früher stand hier die erste Lülsdorfer Pfarrkirche St. Jakobus, erbaut im 11. oder 12. Jahrhundert. Nach dem Neubau der heutigen Pfarrkirche, nur wenige hundert Meter weiter, wurden 1880 Haupt- und Seitenschiff sowie der Chor abgerissen. Übrig blieb nur der Turm, der eine wechselvolle Vergangenheit hat. Viele Vorhaben, wie steinerne Sitzbänke, neu angelegte Wege und Schautafeln wurden in Eigenarbeit und oft mit finanzieller Unterstützung von Sponsoren, umgesetzt. „Es wird immer schwieriger Sponsoren und finanzielle Unterstützer zu finden. Noch schwerer fällt es, junge Mitglieder für diese Art der Denkmalpflege zu begeistern“, so der 1. Vorsitzende Winfried Murschall. Derzeit haben sich die Mitglieder der Grabkreuze angenommen, die zum Teil aus Drachenfelstrachyt bzw. aus Andesit gearbeitet sind und an ... denn wir sind von hier! Restaurierung der Grabkreuze am Alten Turm Interessengemeinschaft sucht helfende Mitglieder Vorsichtig werden die Grabkreuze aus der Erde gezogen W. Murschall und M. Prechtel achten auf die fachgerechte Lagerung zum Abtransport der steinernen Zeugnisse


Montagszeitung_KW3820
To see the actual publication please follow the link above