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MoZ ... denn wir sind von hier! Seite 59 I Ausgabe 43/20 aktuell So wird der Garten „igelfit“ Rhein-Sieg-Kreis (we) – Derzeit sieht man an vielen Orten Igel umherstreifen. Dabei sind sie nun auch tagsüber auf der Suche nach Würmern, Asseln, Raupen, Käfern, Schnecken und anderen Insekten. Denn sie bereiten sich auf ihren Winterschlaf vor und fressen sich einen ordentlichen Winterspeck an. Wer seinen Garten jetzt winterfit macht, der sollte dabei auch an die kleinen stacheligen Wildtiere denken. Denn sie sind nun auf ihrer Jagd nach Nahrung und Suche nach einem Winterquartier vermehrt in Gärten und Parks unterwegs. Bereits Anfang Oktober verschwinden die Männchen je nach Witterung im Winterquartier. Die Weibchen folgen ihnen einige Wochen später mit dem Nachwuchs. Igel sind die einzigen Winterschläfer unter den Insektenfressern. In einem wetterfesten, gut wärmeisolierten kugelförmigen Nest können Igel bis zu fünf Monate die nahrungsarme kalte Jahreszeit verschlafen. Bei der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf kann man den Tieren helfen. Unter liegen gelassenen Laub- und Reisighaufen finden Igel und auch andere Kleintiere wichtigen Schutz. Teiche oder Pools können dagegen zur Todesfalle werden. Igel können zwar gut schwimmen, durch ihre kurzen Beine sind ihre Möglichkeiten zu klettern jedoch beschränkt. Teiche mit flachen Ufern oder abgedeckte Pools retten die Tiere vor dem Ertrinken. „Die Hauptfeinde des unter strengem Artenschutz stehenden Igels sind heutzutage leider wir Menschen“, sagt der Leiter des Umweltamtes des Rhein-Sieg- Kreises, Rainer Kötterheinrich. „Wir können die Tiere aber unterstützen. So kann man Holzstapel mit ausreichend Hohlraum zu Igelverstecken machen. Auch Schlupflöcher in Gartenzäunen sind hilfreich.“ Auf keinen Fall sollte man Laub- oder Reisighaufen abbrennen. Auch beim Umgraben von Kompost ist es sinnvoll, aus Rücksicht auf mögliche Bewohner besonders vorsichtig vorzugehen. Kellerschächte oder Gruben sollten regelmäßig auf hineingefallene Igel kontrolliert und am besten abgedeckt werden. Und noch eine weitere Gefahr lauert für die Stacheltiere in den heimischen Gärten: Dort sind in der Dämmerung oder nachts immer mehr Mähroboter auf der Wiese unterwegs und verletzen dabei nicht nur Igel schwer oder sogar tödlich. „Bitte lassen Sie die automatischen Rasenmäher nur tagsüber fahren, damit die Tiere sie sehen und ihnen ausweichen können“, appelliert Rainer Kötterheinrich. Fragen rund um Igel beantworten die Fachleute am Umwelttelefon des Rhein-Sieg-Kreises gerne unter 02241/13-2200. q


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