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MoZ Ausgabe 40/19 I Seite 16 aktuell ... denn wir sind von hier! Autorin Brigitte Glaser in der Stadtbücherei Lülsdorf Niederkasseler Leseherbst mit „Rheinblick“ eröffnet Von Dieter Hombach Den Niederkasseler Leseherbst eröffnete Autorin Brigitte Glaser am Freitagabend in der Stadtbücherei (StaBü) Lülsdorf. Hier, in der Uraltschule, saßen die Besucher dicht an dicht, denn die Veranstaltung war restlos ausverkauft. Begrüßt wurden die Besucher von Petra Brandl- Kirsch, der 2. Vorsitzenden des Vereins „Probiblio“. Seine Mitglieder engagieren sich auf vielfältige Weise für den Erhalt der Niederkasseler Stadtbüchereien. Der Verein vertritt die Interessen der Büchereinutzer, sammelt Spenden, gewinnt Sponsoren und lädt regelmäßig zu Veranstaltungen rund um Literatur und Leserförderung ein. So war am Freitag mit Brigitte Glaser wiederum eine erfolgreiche Schriftstellerin zu Gast, die sich mit Kurzkrimis und Jugendbüchern schon früh einen Namen machte. 2016 erschien „Bühlerhöhe“, der erste Roman mit histor isch-gesel lschaf t l ichem Bezug, der wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste stand und in diesem Jahr kam mit „Rheinblick“ der Nachfolgeband auf den Markt und landet ebenfalls schnell auf der Spiegel-Bestsellerliste. Glaser erinnerte zu Beginn an das Jahr 1972. Es war das Jahr der Olympiade in München, der Fußballeuropameisterschaft und der Bundestagswahl. Man durfte erstmals mit 18 Jahren wählen, was in diesem Jahr zu einer Wahlbeteiligung von 91,1 % führte, die höchste jemals bei Bundestagswahlen verzeichnete Beteiligung. Einen Tag vorher, es ist der 18.11.72, beginnt der Roman mit einem Besuch von Hilde Kessel, der Wirtin des bekannten Rheinblicks in Bonn auf dem Markt. „Die Figur und der Namen des Restaurants sind fiktiv, aber an eine wahre Figur angelehnt, die den Älteren unter ihnen noch bekannt sein dürfte“, so Glaser. Etliche Zuhörer wussten was gemeint war, denn die Wirtin hieß Ria Maternus und ihr Restaurant in Bad Godesberg war damals der Treffpunkt der hohen Politik. Es gab keinen Politiker von Rang und Namen, der dort nicht schon gespeist hätte. Selbst Staatsoberhäupter wurden dort schon gesichtet. Damals war Bonn noch Bundeshauptstadt und die SPD erreichte bei der Bundestagswahl ihr bestes Wahlergebnis. Hier setzt der Roman mit drei Handlungssträngen auch an, denn die Regierungsbildung findet ohne den Sieger Willy Brandt, der sich wegen einer Stimmbanderkrankung im Krankenhaus befindet, statt. Intrigen, Lügen, Verrat und Gerüchte über zwei gekaufte Stimmen beim konstruktiven Misstrauensvotum gegen Brandt im April 1972, sind gut recherchierte Fakten, welche die damalige Situation in Deutschland sehr gut beschreiben. Zum Schluß der Veranstaltung gab es lange anhaltenden Beifall für die Autorin. q Die Autorin Brigitte Glaser eröffnete den Niederkasseler Leseherbst mit „Rheinblick“


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