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MoZ Ausgabe 37/20 I Seite 22 aktuell Im Wahlkampf scheint sich alles um die beiden großen Themen Rheinbrücke und PCC Anlage auf dem Evonik Gelände zu drehen. Beide Projekte scheinen augenscheinlich aber nur die Anwohner in Lülsdorf, Ranzel und Niederkassel Ort zu betreffen? Bei weitem ist dies nicht der Fall, auch wir Rheidter und Mondorfer sind unmittelbar betroffen. Beispiel PCC Anlage: In unmittelbarer Nähe der geplanten Produktionsanlage für Ethylenoxid befindet sich für das gesamte Stadtgebiet wichtige Infrastruktur, die im Falle einer Explosion in Mitleidenschaft gezogen würde. Die Stromversorgung durch das Umspannwerk direkt neben der geplanten Anlage wäre ebenso betroffen, wie der Katastrophenschutz durch das Rote Kreuz. Auch unsere Kinder aus Rheidt und Mondorf besuchen die weiterführenden Schulen im Schulzentrum Nord und würden einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Zudem würde dieses hochgiftige, krebserregende und explosive Gas in großen Mengen über die Schienentrasse unmittelbar an Wohnhäusern und Leserbrief Gärten auch durch Rheidt und Mondorf transportiert werden, obwohl Experten namhafter Petrochemie Konzerne wie BASF, Shell oder Dow empfehlen den Transport von Ethylenoxid durch Wohngebiete zu vermeiden. Die Produktion in Lülsdorf hätte zudem einen direkten Einfluss durch zusätzliche Umweltbelastungen, reicht doch der Untersuchungsraum einer Umweltverträglichkeitsprüfung bis in den Norden von Rheidt. Beispiel Rheinspange: Zur Prüfung für die geplante Autobahn stehen weiterhin 5 mögliche Trassenführungen zur Auswahl. Durch die abgeschlossene Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist insbesondere die viel diskutierte nördlichste Variante durch das Naturschutzgebiet und das Retentionsbecken durch einen hohen Flächenwiderstand gekennzeichnet. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass die bevorzugte Trassenführung letztendlich die Variante sein wird, die direkt nördlich von Rheidt verläuft - mit allen entsprechenden negativen Folgen durch Lärm-, Schadstoffemissionen und erhöhtem Verkehr auf den Zufahrtsstraßen. Nicht nur aus Solidarität mit unseren Nachbarn im Niederkasseler Norden, sondern in unserem unmittelbar eigenen Interesse sollten auch wir Rheidter und Mondorfer diese Projekte meiner Meinung nach nicht unterstützen. Am 13.09. haben wir die Wahl entsprechend für eine bessere Umwelt- und Klimapolitik in unserer Stadt und für eine stetig hohe Wohnqualität bzustimmen. Mit freundlichen Grüßen  Reiner Odenbrett Löwenburgstr. 16 53859 Niederkassel Tel. 02208-923356 Thema: Leserbrief zum Thema Rheinspange und PCC Hier: Die Rheinspange und PCC betrifft auch uns Rheidter und Mondorfer Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserzuschriften sinnwarend zu kürzen. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Es besteht kein Anspruch auf Abdruck Statt gegen die lokale Politik, sollten die Evonik Mitarbeiter ihre Proteste lieber gegen ihren Arbeitgeber richten. Bei vollstem Verständnis für die Angst der Mitarbeiter der Evonik Lülsdorf vor einem Arbeitsplatzverlust, sind die Proteste gegen die lokale Politik der falsche Weg. Mit der klaren Position gegen die von der Firma PCC geplante EO Anlage hat Bürgermeister Vehreschild für die Sicherheit und das Wohlergehen der Bevölkerung entschieden. Genau das ist der Auftrag der Wähler an die kommunale Politik. Der Betriebsrat und die Mitarbeiter der Evonik sollten eher die Investitionspolitik ihres Arbeitgebers in den letzten Jahren in Frage stellen. Seit der Verabschiedung der Minamata-Konvention der Vereinten Nationen im Jahr 2013 steht fest, dass das in Lülsdorf angewandte Verfahren zur Chlorproduktion keine Zukunft mehr hat. Die Leserbrief Genehmigung zur Chlorproduktion mit dem Quecksilber/Amalgam-Verfahren läuft im Jahr 2025 aus. Statt in Lülsdorf hat Evonik in Ibbenbüren zusammen mit dem Unternehmen Azko Nobel ein Joint Venture gegründet, um quecksilberfrei Chlor nach dem hoch modernen Membranverfahren zu produzieren. Die Anlage wurde bereits 2016 beauftragt und im Februar 2018 feierlich zusammen mit Ministerpräsident Armin Laschet in Betreib genommen. Evonik hat damit selbst entschieden, der Chlorproduktion in Lülsdorf keine Zukunft zu geben. Bei einem Gewinn von über 2 Milliarden Euro allein im Jahr 2019 stellt sich die berechtigte Frage, wieso Evonik nicht selber in den Standort Lülsdorf investiert und damit die Arbeitsplätze sichert. Stattdessen unterstützt man die fragwürdigen Investitionspläne eines Dritten.   Damit es keine Missverständnisse gibt: Die in Niederkassel vertretenen Parteien und auch die Bürgerinitiative gegen Ethylenoxid (EO) unterstützen Bemühungen, die derzeit und zukünftig frei werdenden Flächen des Evonik-Geländes für neue, weniger gefährliche Gewerbe- und Industrieansiedlungen zu entwickeln, damit Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen für Niederkassel gesichert werden können. Klaus Schriever Thema: Leserbrief zum Thema Unterschriftenaktion der Evonik-Mitarbeiter Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserzuschriften sinnwarend zu kürzen. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Es besteht kein Anspruch auf Abdruck ... denn wir sind von hier!


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