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MoZ politik ... denn wir sind von hier! Seite 21 I Ausgabe 36/20 Niederkassel ist das teuerste Pflaster im Rhein-Sieg-Kreis Stadtsache Wohnen Aus der Arbeit der Partei Wer in Niederkassel eine Wohnung, ein Grundstück oder ein Haus sucht, der muss Nerven und Geld haben. Die Preise sind in den letzten Jahren explodiert, eine Besserung ist nicht in Aussicht. Vor allem Familien und ältere Menschen leiden unter den hohen Kosten. SPD-Bürgermeisterkandidat Matthias Großgarten: „Jetzt muss gehandelt werden, so darf es nicht weitergehen.“ Mietwohnungen sind meist zu teuer und das Angebot ist zu knapp, so SPD-Fraktionsvorsitzender Friedrich Reusch. Sozialer Wohnungsbau wurde seit Jahren sträflich vernachlässigt. Mit Ende der Bindungsfrist gehen diese Wohnungen zudem wieder auf den freien Wohnungsmarkt. Die sozial verträglichste Lösung, so Reusch, ist die Schaffung von Wohnraum durch das Engagement gemeinnütziger Investoren oder städtischer Gesellschaften, die nicht gewinnorientiert sind. Die Stadt Wien wird hierzu immer als Vorbild angeführt, wo die Hälfte aller Wohnungen in städtischem Besitz sind und zu sozialen Mieten vergeben werden. Bei der Schaffung von privat genutztem Wohnraum, so Großgarten, sollen soziale Kriterien bei der Vergabe von städtischen Grundstücken zur Anwendung kommen – an Familien, Menschen ohne Wohneigentum und in Niederkassel Aufgewachsene oder Arbeitende. Es bleibt bei dem Grundsatz, dass Wohngebiete nur zur Bebauung vorgesehen werden, bei denen die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) im Besitz aller Grundstücke ist und nach Möglichkeit auch bleibt. Dazu muss die SEG finanziell und personell ausgestattet werden. Durch eine Tauschbörse könnten im Zuge des Generationenwechsels junge Familien ein Haus bekommen, dass die ältere Generation gerne zu Gunsten einer kleineren Wohnung aufgibt. Projekte des betreuten Wohnens müssen gefördert werden. Kurzum: Es muss mehr langfristige Verantwortung bei der Stadt bleiben, es muss nachhaltiger geplant werden – Tafelsilber, so Reusch, kann man nur einmal verkaufen. Deshalb sollte man es möglichst behalten. Wohnen in Niederkassel darf kein Kampf der Meistbietenden sein. q


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