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MoZ politik Ausgabe 34/20 I Seite 16 ... denn wir sind von hier! Bürger gegen die Brücke Protestmarsch zur möglichen Rheinquerung Von Dieter Hombach „Der Bürgermeister aus Niederkassel lässt sich dort auf einer Wildblumenwiese fotografieren und hier setzt er sich für diese riesige Autobahnbrücke ein“, so Gerhard Renner, Pressesprecher von der Vernetzung Kölner und Niederkasseler Bürgerinitiativen (BI) zur Begrüßung der gut 750 Demonstranten am Retentionsbecken zwischen Lülsdorf und Langel. Angefangen hatte die Demo schon eine Stunde zuvor in Langel. Dort versammelten sich die Demonstranten, mit vielen Protestplakaten ausgerüstet, bevor sie sich, begleitet und gesichert von der Polizei, auf den Weg machten. Eingeladen zur Demo hatte die BI „Porz-Langel gegen die Autobahnquerung 553“ in enger Kooperation mit den beiden Niederkasseler BI „Bürger gegen die Brücke“ und „Umweltfreundliche VerkehrsInfrastuktur“. Unterstützung erhielten sie dabei auch von den Niederkasseler GRÜNEN, die sich mit einem Fahrradkorso von Mondorf über Rheidt und Niederkassel zum Demonstrationsort aufmachten. „Wir müssen darauf aufmerksam machen, dass die Rheinquerung viele Gefahren für das Wasser- und Naturschutzgebiet birgt. Besonders in Zeiten der Klimaerhitzung muss es doch allen auffallen, dass kühlende Kaltluftschneisen erhalten werden müssen. Sie würden von der Brücke zerstört werden,“ erklärt deren Fraktionsvorsitzender Sascha Essig schon im Vorfeld. Angekommen im Retentionsbecken im Lülsdorfer Norden wurden die Protestler von lautem Lärm empfangen. Der dröhnte aus großen Musikboxen und sollte akustisch den Lärmpegel einer vierspurigen Autobahn darstellen. Der Versammlungsort liegt an der Stelle, an der die 4-streifige Autobahntrasse von Godorf kommend den Rhein überqueren könnte. Diese sogenannte Nord- Trasse ist jedoch nur eine von etlichen weiteren Optionen, für die Straßen.NRW den Planungsauftrag des Bundes bekommen hat. Derzeit kursieren nur viele Vermutungen, woher die Querung verlaufen könnte. So haben sich auch linksrheinisch Bürgerinitiativen gegründet, die eine Rheinquerung, zumindest vor ihrer Haustüre, ablehnen. Linksrheinisch werden derzeit vier Optionen einer Rheinquerung, ob als Brücke oder Tunnel, untersucht, während auf der rechtsrheinischen Seite fünf Anschlussvarianten zur A 59 Gegenstand weiterer Untersuchungen sind. Viele Redner meldeten sich zu Wort und ihre Aussagen wurden von den Bürgern mit viel Beifall bedacht. Aussagen wie. „Wir werden alles dafür tun, dass keine Autos über unsere Köpfe donnern“, „Das ist bestimmt nicht die letzte Demo in dieser Angelegenheit“, bestimmten das Meinungsbild der


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