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MoZ aktuell Ausgabe 32/20 I Seite 02 ... denn wir sind von hier! Bei 37 Grad ein kühles Schlammbad Wasserbüffel können mit der Hitze sehr gut umgehen Von Dieter Hombach Ein Bild, wie von einer Fotosafari in Südafrika, bietet sich dem Wanderer in der Wahner Heide. Hier, wo einst Panzer die Szenerie bestimmten, ist seit dem Rückzug der belgischen Streitkräfte wieder Ruhe für die Natur eingekehrt. Einzig die startenden und landenten Flugzeuge auf dem Konrad-Adenauer Airport Köln/Bonn bilden eine beachtliche Geräuschkulisse, an die sich aber Wanderer, Radfahrer und auch die tierischen Bewohner der Heide längst gewöhnt haben. Derzeit blüht die Heide schon in prächtigen Farben. Einhundert Brutvogelarten, mehr als 2500 Käferarten und über 700 Arten der Roten Liste haben auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der 5000 Hektar großen Wahner Heide eine Heimat gefunden; das artenreichste Naturschutzgebiet in NRW. Um eine Verbuschung zu verhindern, werden die Wiesen beweidet. Ziegen, Schafe, Esel und Glanrinder sind hier als tierische Landschaftsgärtner im Einsatz. Aber was diese Tiere nicht mögen, das fressen ihre exotischen Mitbewohner, die Wasserbüffel. Und im Gegensatz zu Kühen ernähren sich Wasserbüffel gerne an Orten, an denen es anderen Tieren zu nass ist. Sie mögen Wasser und Sumpfpflanzen, Kräuter und Gräser, aber auch Pflanzen, die andere Tierarten verschmähen. Wo Wasserbüffel leben, werden auch struppige Gräser oder stacheliger Weißdorn auf ganz natürliche Weise gemäht. Die großen Tiere tragen mit ihrem Verhalten auf ganz unterschiedliche Weise dazu bei, dass der natürliche Lebensraum vieler Arten erhalten bleibt. Mit ihrem Gewicht trampeln sie beispielsweise Pflanzen nieder und sorgen so dafür, dass Tümpel nicht zuwachsen. Die Biotope bleiben so langfristig als Lebensraum für andere Arten erhalten. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen ist das Suhlen in Schlammpfützen, mit einem anschließenden Bad in Seen und Tümpeln. In den Abendstunden verlassen Wasserbüffel das kühle Nass und gehen auf Nahrungssuche in der Wahner Heide. Dann kann man den bis zu 1200 Kilogramm schweren Tiere mit ein wenig Glück ganz nahe kommen; nur durch einen Weidezaun getrennt. Die robusten und genügsamen Tiere sind mittlerweile auch in der Landwirtschaft beliebt. Aus der Milch lässt sich Büffel-Mozzarella herstellen, das Fleisch hat im Vergleich zu anderen Sorten wenig Fett und Cholesterin, schmeckt zart und erinnert an den Geschmack von Wild. q !!" $ % $ & $$ & $# !('(' Während sich zwei Büffel im Schlamm suhlen, baden die Anderen im tiefen Wasser


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