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MoZ Ausgabe 32/19 I Seite 24 ... denn wir sind von hier! Drei Freunde beim Ironman in Zürich (Weil) - Im vergangenen Sommer trafen Kalle Rausch, Herbert Weilguni und Martin Zalica beim „Bierchen“ nach dem Training eine mutige Entscheidung: Ein gemeinsamer Start beim Ironman in der Schweiz. Dies heißt: über 3,8 km Schwimmen im Zürichsee, 180 km Radfahren durch die Schweizer Berge und 42,2 km Laufen rund um die Stadt Zürich. Der erste Schritt war schnell getan. Anmeldung online ausgefüllt, die Startgebühr von 500 Euro wurde direkt und ganz leicht abgebucht; das hatte schon mal geklappt. Dann musste natürlich auch das Sport- Equipment überdacht werden. Alle drei Sportler sind erfahrene Triathleten und gut ausgestattet. Aber ein neuer gemeinsamer „Rennanzug“ sollte es schon sein, damit sie als „Team INJOY“ auch gut zu erkennen sind. In den folgenden 12 Monaten gab es unzählige Trainingsstunden im Wasser, auf dem Rad, in den Laufschuhen und auch bei der Fitness. Ein gemeinsames Trainingslager auf Sizilien und einige Vorbereitungswettkämpfe in Deutschland komplettierten das Programm. Gut vorbereitet und hoch motiviert standen alle drei dann am 21. Juli 2019 um 6.45 Uhr an der Startlinie am Zürichsee und warten auf den Startschuss, allerdings auch 2000 andere Athleten aus aller Welt. Im 23° warmem Wasser war die „erste Disziplin“ recht angenehm und nach ca. 1.15 min recht schnell vorbei. Allerdings gab es genau beim Wechsel aufs Triathlonrad ein Gewitter mit Starkregen und Aquaplaning. Im Laufe der 180 km trockneten die Straßen wieder ab und es wurde immer wärmer und wärmer. Nach etwa sechs Stunden erfolgte der Wechsel in die Laufschuhe, mittlerweile waren es weit über 30° und die noch zu bewältigende Strecke unendliche 42,2 Kilometer. „Ab jetzt kämpft man nicht mehr gegen die anderen Athleten, sondern nur noch gegen die Hitze und vor allem gegen sich selbst!“ resümierte Herbert Weilguni. „Nach einem Wechselbad der Gefühle und etwa fünf Stunden Laufen und Gehen hatte ich das Ziel – der Ironman Finisher Line – endlich erreicht. Die Finisher- Medaille wurde mir um den Hals gelegt.“ In diesem Moment fällt alle Spannung, aber auch alle Last in Sekundenschnelle vom Athleten ab, egal ob die persönlichen Ziele erreicht wurden oder vielleicht auch nicht. „Du hast es geschafft!“ – der einzige Gedanke. Viel anstrengender ist dieser Tag allerdings für die Begleitpersonen, die über den ganzen Tag mit fiebern, leiden, Zeiten checken und hoffen. Sie stehen machtlos 15 Stunden und länger im Regen und Hitze an den Strecken und versuchen Ihre Athleten irgendwo in der Masse der Starter zu erhaschen. „Hier gilt unser besonderer Dank unserer Betreuerin Gabriele Krude-Neumann - sehr gut gemacht!“ Und was kommt danach? Urlaub, Ausruhen oder gar den Sport Aufgeben? „Nein, ein Triathlet steckt sich gleich am nächsten Tag beim gemeinsamen Frühstück neue Ziele. Schön, wenn diese wieder gemeinsam erlebt werden können.“ so Herbert Weilguni. q


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