Page 16

Montagszeitung_KW3020

Ausgabe 30 / 20 | Seite 16 aktuell ... denn wir sind von hier! Ökotipp Badevergnügen in Zeiten von Abstand und Pandemie Berlin. Was geht an heißen Sommertagen über ein Sprung ins kalte Nass? Doch nicht alle baden gerne in Chlorwasser und die aktuellen Corona-Aufl agen sind zwar notwendig, können den Badespaß diesen Sommer für manche jedoch erheblich trüben. Eine Alternative bieten Seen und andere Naturgewässer in Wohnortnähe. Allerdings ist es nicht überall erlaubt zu baden, an manchen Orten kann es sogar gefährlich werden. Lilian Neuer, Gewässerexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), stellt vor, was es für ein ungestörtes, naturverträgliches und sicheres Badevergnügen zu beachten gilt. Wo darf man eigentlich baden? Lilian Neuer: „An den rund 2.000 offi ziell ausgewiesenen Badestellen und Naturbädern an Deutschlands Küsten, Seen und Flüssen darf man natürlich in der Saison immer baden. Hier steht einem ungestörten und sicheren Baden nichts im Weg – die Wasserqualität wird behördlich überwacht. Doch auch Wildbaden, also das Baden außerhalb von offi ziellen Badestellen, ist nicht grundsätzlich verboten. Baden gehört vielerorts zum Gemeingebrauch, doch einzelne Bundesländer regeln das unterschiedlich. Gibt es ein Verbotsschild vor Ort, sollte man das unbedingt beachten und sich einen anderen See suchen. Verbotsschilder können nur zeitweise oder aber auch dauerhaft aufgestellt sein, zum Beispiel aufgrund von Blaualgen, erheblichem Schiffsverkehr oder zum Schutz der Natur.“ Wie erkennen Badende „gutes“ Wasser? Lilian Neuer: „Wichtig zu wissen ist, dass Gewässer, die nicht als offi zielle Badegewässer ausgewiesen sind, nicht auf ihre Wasserqualität untersucht werden. Daher gilt hier: genau hinschauen und möglichst schon im Vorfeld Informationen über potentielle Belastungen einholen. Viele Verunreinigungen sind nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen. Als Richtschnur empfehlen wir: Ein glasklarer See ist ein gutes Anzeichen für hohe Wasserqualität. Grüne Algen, die sich bei hoher Sonneneinstrahlung im Wasser schnell vermehren, sind zwar nicht besonders einladend, aber in der Regel ungefährlich. Hier können Sie in der Regel ebenfalls bedenkenlos schwimmen. Ein faulig riechender See hingegen hat einen extrem niedrigen Sauerstoffgehalt. Pfl anzen und Tiere sind abgestorben und bieten Bakterien eine ideale Lebensgrundlage. Solche Gewässer sollten Sie meiden.“ An welchen Orten sollte nicht gebadet werden? Lilian Neuer: „Wenn ein Gewässer grünlich oder bläulich-grün gefärbt wirkt, Schlierenbildung oder Algenteppiche zu sehen sind, eine wolkenartige Verteilung im Wasser zu sehen ist, tote Fische an der Wasseroberfl äche treiben oder wenn beim Stehen bis zu den Knien im Wasser die Füße kaum bis nicht mehr zu sehen sind, baden Sie besser an einem anderen Ort. Von Cyanobakterien, die auch Blaualgen genannt werden, geht eine besondere Gefahr aus, Gemeinden sprechen dann meist ein Badeverbot aus. Verschlucken oder Hautkontakt können schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen auslösen. Vor allem Kinder, Schwangere und Hunde sind gefährdet. Wir raten auch dann dringend vom Baden ab, wenn Sie sehen, dass Abwasser direkt ins Gewässer geleitet wird. Landwirtschaftliche Nutzung in der Nähe, Entenfutterstellen oder viele Wasservögel können Gewässer zusätzlich verunreinigen. Pflege daheim sta Pflegeheim Rundum Betreuung zuhause durch legale Pflegekräe. Vermilung, Beratung und Betreuung PROMEDICAPLUS RheinSiegNord H.M .Fischer in Niederkassel Info Tel.: 022085065834 #"! ! !"! -,+*)(',+')&%$#"#! & )&,'')#')**)+'& ! ))*+&$,+& *$,'&'+,' !!! '"')(&(,++'&*& +'' '''",)+ +''!' !"!! ! " !"


Montagszeitung_KW3020
To see the actual publication please follow the link above