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MoZ Ausgabe 28/17 I Seite 26 aktuell (msp) - Sie wissen es noch ganz genau. Am 28 Februar 1965 habe sie sich das erste Mal gesehen. Er kam im bemalten Kartoffelsack, sie im Tigerkleid. Es war nach dem Rheidter Karnevalsumzug und die zwei begegneten sich im Festsaal Frohn. Sie tanzten, sie flirteten und sie verliebten sich. Um sich weiter treffen zu können nahm Hermann viele Strapazen auf sich. Mit dem Fahrrad kam der damals 18jährige von Wahn nach Rheidt. Dort wohnte die 21jährige Marlene im Haus ihrer Eltern. Um nicht alleine zu sein, bat Hermann anfangs noch seine Freunde mit, aber als die Liebe wuchs, wollte er lieber doch zu zweit alleine sein. Marlene hatte schon ein Auto und brachte ihn an manchem Abend nach Wahn zurück, so war es nicht ganz so mühsam. Marlene war bei KHD in Kalk als Telefonistin angestellt, während er Bau- und Kunstschlosser in Wahn gelernt hatte. Später arbeitet Hermann rund 40 Jahre bei Ford. „Ich war auch vom Produkt überzeugt.“ Noch heute parkt ein Ford in der Garage. Im Herbst 1965 verlobten sich die Beiden. Sie hatten große Pläne. So wurde auf einem Teil des elterlichen Grundstücks ein Haus gebaut. Der Rohbau stand, als die beiden vor 50 Jahren heirateten. Als erstes durfte dann der Hund einziehen, bevor auch die Familie zwei Wochen später einzog. Mit den Tieren ist es so eine Sache. Hermann hat schon als 10jähriger gerne mal einen Streuner mit nach Hause genommen. Jedoch ist er bei seinen Eltern aufgeflogen und der Hund musste wieder weg. Im eigenen Heim konnte Hermann sich dann ausdehnen. Marlene hat ihn unterstützt. So zogen bei Familie Textoris zwei Pferde ein, viele Papageie und auch vier Hunde. Sehr zur Freude der beiden Kinder, die sich auch heute noch gerne mit Tieren umgeben. Heute lebt bei Marlene und Hermann der Rottweiler Jakob wie ein Familienmitglied. Er passt gut auf Haus und Hof auf. Neben dem Herz für Tiere, schlägt das Herz der zwei auch für den Karneval. Sie waren Teil der „Mülleberger Lumpen“. Die Clown-Gruppe ging 20 Jahre im Rheidter Karnevalszug mit. Anfangs als Fußgruppe, später auch mit einem Wagen. „Ich bin gerne Außenseiter.“ Gesteht Hermann wenn es um das Thema Urlaub geht. Er möchte die Welt nicht bereisen, ihm gefällt es Zuhause am besten. „Unser Leben ist von Tieren begleitet, das möchte ich nicht missen, für keinen Urlaub.“ So genießen Marlene und Hermann ihr Leben im trauten Heim. Oft genug bekommen sie dort Besuch von den Enkeln. Jeden Dienstag kommen die zwei zusammen mit ihrer Mutter vorbei. Lukas wünscht sich meist Rouladen zum Mittagessen. Rouladen soll es auch zum Fest der Goldhochzeit geben. Und hier schließt sich der Kreis wieder. Nach der heiligen Messe wird die Festgesellschaft nämlich im Festsaal Frohn feiern. Dort, wo einst alles begann. q ... denn wir sind von hier! Rheidter Mädchen trifft auf Wahner Jungen Marlene und Hermann Textoris feiern Goldhochzeit


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