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MoZ aktuell Ausgabe 27/19 I Seite 34 Von Dieter Hombach Seit der Fertigstellung des Notfallpolders im Jahre 2008 hat Vater Rhein sich zurückgehalten. Denn gebaut wurde das Rückhaltebecken, um bei einem 200-jährigen Hochwasser den Rheinpegel um einige Zentimeter zu senken, sodass die Kölner Altstadt nicht wie vor etlichen Jahren überflutet wird. Am Samstag fand im Retentionsraum Köln-Porz/Langel und Niederkassel-Lülsdorf eine groß angelegte Übung statt. Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB Köln) sowie die Stadt Niederkassel arbeiteten dabei eng zusammen. So probten 120 Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) und der Freiwilligen Feuerwehren aus Niederkassel und Köln, sowie 30 Mitarbeiter der StEB die reibungslose Zusammenarbeit, bei der eine Flutung simuliert und ein Pumpwerk in Betrieb genommen wurde. Hierzu hatten die Feuerwehren und das THW eine mehr als 1000 Meter lange Wassertransportleitung zwischen Rhein und Pumpwerk aufgebaut und verlegt. Der Retentionsraum am Rhein, der zum größten Teil auf Niederkasseler Stadtgebiet liegt, ist Bestandteil des Hochwasserschutzkonzeptes der Stadt Köln und darüber hinaus ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit dieser beiden Städte. Der Retentionsraum kann durch ein Einlassbauwerk mit 54 Stauklappen kontrolliert geflutet werden. Die Stauklappen, die in 27 Wehrfeldern paarweise angeordnet sind, werden mechanisch von der darüberliegenden 256 Meter langen Brücke aus heruntergedreht, um die Wassermassen einzuleiten. Diese Maßnahme erfolgt bei einem Kölner Pegel von 10,90 Meter. Durch die 4,5 Millionen m³, die sich dann im Polder verteilen, hofft man, im optimalen Fall den Scheitel der Hochwasserwelle um 5 cm zu reduzieren. Der stellvertretende Vorstand der StEB, Jürgen Becker sowie Niederkassels Bürgermeister Stephan Vehreschild, sahen sich die Übung vor Ort an. Beide betonten die gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit. „Wir haben ein halbes Jahr Vorbereitung in diese Übung investiert. So wollen wir sehen, ob unsere Technik funktioniert und wir effizient arbeiten“, sagte Becker. Vehreschild sah große Zustimmung für die Maßnahme bei der Bevölkerung Niederkassels. „Als Anrainer von Vater Rhein wissen wir, dass der Strom ein gutmütiger Geselle ist. Er sagt uns zwei Tage vorher, wann er aus dem Bett kommt. Das ist kalkulierbarer Hochwasserschutz, den wir alle mittragen“, so Vehreschild. Um den Ablauf einer Flutung des Polders zu demonstrieren und die Pumpwerke zu testen, wurde von der Lülsdorfer NATO-Rampe aus eine Schlauchleitung bis zur Wasserhaltung Lülsdorf gelegt. Dieser dient zur Regulierung des ... denn wir sind von hier! Hochwasserschutzübung im Retentionsraum Lülsdorf / Langel Einlassbauwerk und Wasserhaltung Lülsdorf kontrolliert Heinz Brandenburg, BM Stephan Vehreschild, Jürgen Becker und der Beigeordnete Stephan Smith (v.l.) sahen sich die Übung vor Ort an Die Stauklappen wurden hydraulisch heruntergefahren … was sich darunter gut verfolgen ließ


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