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von Dieter Hombach Am Donnerstag vergangener Woche begrüßten Annegret Naaß und Ulrike Wenzelmann, Lehrerinnen für katholische Religion, einen eher seltenen Gast in der Aula des Niederkasseler Kopernikus Gymnasiums. Der katholische Weihbischof Ansgar Puff war offensichtlich sehr gerne der Einladung gefolgt, mit Schülern an einer nicht katholischen Schule ins Gespräch über Gott und die Welt zu kommen. Zustandekommen war das Treffen durch den Schulleiter des KGN, OSTD Dirk Stueber, der an seiner alten Schule, dem Bad Godesberger Aloisius – Kolleg, Weihbischof Ansgar Puff kennengelernt hatte. Auch einigen Schülern war der Bischof kein Unbekannter, da er sie gefirmt hatte. Die rund 100 Oberstufenschüler der Klassenstufen EF und Q1 waren sehr gut auf das Treffen vorbereitet, auch dank eines gemeinsam mit ihren Lehrerinnen erstellten Fragenkatalogs. Die Schüler kamen nach anfänglichem Zögern schnell MoZ Ausgabe 27/17 I Seite 38 zur Sache und wollten vom Weihbischof wissen, wann er sich für den eingeschlagenen Weg entschieden habe. Sehr locker in Gestik, Mimik und Sprache, erzählte Ansgar Puff, sehr zur Verwunderung der Schüler, dass er durch schlechte Erfahrungen mit dem alten Pfarrer seiner Pfarrei als 14-Jähriger vom Glauben abgedriftet sei; trotz eines sehr katholischen Elternhauses. Auch der Versuch seiner Eltern, ihn mit dem Besuch bei seinem 70-jährigen Onkel, der Priester war, wieder auf den „richtigen“ Weg zu bringen, scheiterte. „Der Onkel hatte einen Knall“, so der Bischof rückblickend. Dass alles führte zu einer „Kündigung“ mit Gott. „Lieber Gott, wenn es dich gibt, was ich nicht glaube, sollst du wissen, dass wir nun geschiedene Leute sind“, schrieb er in einem Brief an Gott. Zum Glauben fand er erst nach Abitur, Zivildienst und einem Urlaub in Frankreich an der Hochschule der Dominikaner. Eine Zäsur im Leben von Puff, der als Sozialarbeiter an Brennpunkten in Köln arbeitete, war der Krebstod seines Vaters, denn da stellte er sich die Frage: „Welchen Sinn hat das Leben, wenn am Ende alles stirbt?" Die Antwort gab ihm die Theologie und so wurde er nach seinem Studium (Philosophie und Katholische Theologie) in Bonn Priester. Die Schüler gaben nach dieser Vorstellung ihre Zurückhaltung auf und stellten zum Teil sehr zeitkritische und aktuelle Fragen, die Puff offen beantwortete. Er stellte klar, dass er gegen Abtreibung sei und auch gegen eine „Ehe für alle“. Zeitgleich sagte er, dass Gott alle Menschen liebe, egal ob schwul, lesbisch, hetero- oder bisexuell. Es sagte, das die Kirche absolut zeitgemäß sei, die Institution Kirche aber nicht so wichtig ist, denn Institutionen würden sich zu sehr mit sich selbst befassen. Wichtig sei allein der Glaube an Gott. Auch könne er persönlich sich Frauen im Priesteramt vorstellen. Es war ein sehr offener Dialog, mit zum Teil überraschenden Aussagen eines modernen, und die Sprache der Jugend beherrschenden Geistlichen, der seine Standpunkte überzeugend vertrat und belegte. q ... denn wir sind von hier! aktuell JA, was glauben sie denn? Weihbischof Ansgar Puff sprach mit Schülern des KGN Schulleiter Dirk Stueber begrüßt Weihbischof Ansgar Puff jun. Rainer Ningelgen MARKISEN unverbindliche Beratung• ROLLLADEN vor Ort TTEeRlR.:A 0S2S2E0N8ü b- E9R0 D1A0c 8h7uNg Markisen Rolladen Insektenschutz Tel.: 02208 / 90 10 87 Rainer Ningelgen - junior, Alemannenstr. 1a, 53859 Niederkassel-Rheidt Tel.: 02208 - 90 10 87, Fax: 02208 - 90 10 89, mobil: 0172 2020 744 Firma Rainer Ningelgen Alemannenstraße 1A • 53859 Ndk-Rheidt www.rainerningelgen.de


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