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MoZ aktuell Ausgabe 21/20 I Seite 02 ... denn wir sind von hier! Haus am Deich erhielt einen mobilen Besuchsraum Förderverein übernahm die Vorfinanzierung der Maßnahme (Li) - Seit über sieben Wochen herrscht infolge der Corona- Pandemie für die Bewohner des "Haus am Deich" in Niederkassel Rheidt ein striktes Besuchsverbot. Das Besuchsverbot wurde jedoch nach Erlass von NRW Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann für Menschen mit Behinderung gelockert. Trotzdem sind Besuche in der altbekannten offenen Form vorerst noch nicht möglich. Das Betretungsverbot bleibt bestehen und die Abstandsregeln werden noch eine Weile erhalten bleiben. Konkret sind Besuche in stationären Pflegeheimen nur in separaten Arealen oder in dafür hergerichtete Außenbereiche erlaubt. "Seit Wochen leiden unsere Bewohner/ innen darunter, dass sie weder Eltern noch Angehörige sehen können, geschweige denn empfangen dürfen. Um es auf den Punkt zu bringen, die Bewohner/ innen haben schlicht Heimweh und die Angehörigen haben Sehnsucht. Trotz des engagierten und einfallsreichen Personals des von der Caritas geführten Hauses, kann das Defizit nicht aufgefangen werden. Einsamkeit und Isolation bleiben nicht aus. Hinzu kommt, dass vielen Bewohner/innen nicht vermittelt werden kann, warum sie ihre Eltern und Angehörige Eitel Sonnenschein bei Erika Berchem und Dr. Helene Müller-Speer (rechts) nicht sehen bzw. sprechen können", so Erika Berchem Vorstandsmitglied des Förderverein Integratives Wohnen Niederkassel e.V. (Verein zur Förderung gemeinsames Wohnens geistig-, körperlich- und nicht behinderter Menschen). Das Wohnhaus "Haus am Deich" ist bestens konzipiert, es verfügt aber über keine frei zugänglichen Räume, die ohne Betreten des Hauses möglich sind. Da kam Dr. Helene Müller- Speer, Fachbereichsleiterin der Caritas für Menschen mit geistiger Behinderung, die zu vermietenden, mobilen, audiovisuellen Besuchsräume der Bonner Firma Baumann, die allen Hygienevorschriften, Schutzvorkehrungen sowie Corona bedingten Auflagen entsprechen, gerade recht. Vom Konzept überzeugt übernahm der Förderverein die Vorfinanzierung (vierstelliger Bereich), in der Hoffnung auf Refinanzierung, der nicht unerheblichen Kosten für Logistik, Ausstattung und Miete für den transportablen Besucherraum, um Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen einen für beide Seiten lange erwarteten Besuch zu ermöglichen. Am Mittwoch, den 20. Mai 2020 gegen 8:00 Uhr fuhr der Kranwagen der Firma Baumann hinter das "Haus am Deich" und stellte, in Anwesenheit von Dr. Helene Müller-Speer, Erika Berchem, Hausleiterin Elvira Radziejewski Zurdel sowie der stellvertretenden Bürgermeisterin Hildegard Seemayer und einiger Schaulustigen das Raummodul im Areal des Kerngebäudes auf. In einer relativ kurzen Zeit hatten die Profis der Firma Baumann, Kranführer Guido Bennerscheid und sein Mitarbeiter Lech Raisek, nach Stabilisierung des Kranwagens, den Besuchscontainer am Haken und setzten ihn millimetergenau auf der vorgesehenen Fläche ab. Der Besuchsraum ist sofort einsatzbereit und besteht aus zwei getrennten Raumeinheiten mit eigenen barrierefreien Zugängen. Eine Viren undurchlässige Glasabtrennung, eine Sprecheinrichtung sowie eigene Belüftung/ Abluft sorgen für einen hohen hygienischen Sicherheitsstandard. Es sind zwar keine Umarmungen bzw. ein Handhalten möglich, aber man kann sich


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