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MoZ aktuell Ausgabe 18/20 I Seite 28 ... denn wir sind von hier! NABU-Info zum Thema "Mysteriöses Meisensterben" Seit Anfang März sterben die Blaumeisen. Die Vögel wirken apathisch und reagieren nicht mehr auf ihre Umwelt. Weitere mutmaßliche Symptome der Krankheit sind Atemprobleme, verklebte Augen und das Ausfallen von Teilen des Kopfgefieders. Die Meisen nehmen kein Futter mehr auf oder können anscheinend nicht mehr schlucken. Mehrere Landesuntersuchungsämter hatten kürzlich vermeldet, dass das Bakterium "Suttonella ornithocola" für das Blaumeisensterben verantwortlich ist. Die Experten und Expertinnen des NABUs hatten schon seit einiger Zeit den Verdacht, dass dieser Erreger das Sterben verursacht. Suttonella ornithocola betrifft fast ausschließlich Meisenarten, dabei vor allem die kleinen Meisenarten, von denen die Blaumeise mit Abstand am häufigsten in deutschen Gärten vorkommt. Mutmaßlich dürften auch die selteneren Arten betroffen sein, z.B. die Tannen- und Haubenmeisen sowie die Sumpf- und Weidenmeisen. Seltener betroffen sind offensichtlich die größeren Kohlmeisen. Man kann etwas tun: In betroffenen Gärten müßten besonders die Anziehungspunkte für Vögel, d.h. Futterund Badestellen, beseitigt werden, damit sich die Vögel weniger anstecken können. Vogelfreunde können etwas gegen die Ausbreitung der Krankheit tun: Futter- und Badestellen sollten beseitigt werden, sobald ein kranker Vogel im Garten beobachtet wird, damit sich die Vögel dort nicht gegenseitig anstecken können. Um den Verlauf der Krankheit weiter zu beobachten, bittet der NABU darum, über das Online- Formular, Fälle von kranken oder offensichtlich an Krankheit verstorbenen Vögeln zu melden unter dem Link www.nabu. de/tiere-und-pflanzen/voegel/ gefaehrdungen/krankheiten/meisensterben. Dort finden Sie unter dem Titel "Meldeaktion zum Meisensterben - NABU" rechts das Meldeformular. Tipps für einen vogelfreundlichen Garten hat der NABU unter www. NABU.de/Vogelgarten zusammengestellt. Es sind bisher deutlich über 8.000 Fälle toter und kranker Blaumeisen gemeldet worden. Die Meldungen deuten auf eine Konzentration im Dreiländereck zwischen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen hin sowie im nördlichen Nordrhein- Westfalen und Teilen Niedersachsens. "Das Klingen der zwitschernden Blaumeisen, die in den Bäumen von Ast zu Ast hüpfen, sollte den Frühling einleiten. Doch zur Zeit zeigt sich für viele Vogelfreunde ein trauriges Bild", sagte Birgit Simon, Vorstandsmitglied des NABU Rhein-Sieg. q Foto: NABU Eine kranke Blaumeise Nur gucken - nicht anfassen: junge Wildtiere in Ruhe lassen Rhein-Sieg-Kreis (db) – Es ist sicher gut gemeint: man entdeckt beim Spaziergang niedliche, vermeintlich allein gelassene Tierbabys und will helfen. In den meisten Fällen ist dies nicht nur unnötig, sondern für die Jungtiere sehr gefährlich. Darauf macht das Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises aufmerksam. Rehkitze werden im Mai und Juni geboren. Ihre Mütter legen sie auf Feldern und Wiesen im Schutz hohen Grases ab und halten sich selber von den Kitzen fern, da sie ihr „Junges“ nicht in Gefahr bringen wollen. „Wenn Spaziergänger also ein junges Wildtier alleine liegend auffinden, ist es in der Regel zunächst normal“, sagt der Leiter der Abteilung Tiergesundheit beim Kreisveterinäramt, Dr. Klaus Mann. Die Mütter kommen nur zum Säugen oder Säubern ihres Nachwuchses zurück. Rehe verfügen über einen ausgeprägten Geruchssinn. Die neugeborenen Tiere haben nur einen sehr geringen Eigengeruch, um vor Feinden geschützt zu sein. Werden sie von Menschen berührt, nehmen sie deren Geruch an. „Dieser „Menschengeruch“ führt dazu, dass die Jungtiere von den Müttern nicht mehr genährt werden“, so Dr. Mann. Gleiches gilt beispielsweise für Feldhasen. Allein gelassene Jungtiere bleiben oft an den Boden gedrückt liegen, bis die Eltern zurückkehren. Junge, oft auch schon befiederte Vögel wiederum geben ihren Eltern ihre Position durch lautstarkes Rufen kund. Auch diese Tiere brauchen trotz vermeintlicher „Hilfeschreie“ keine Unterstützung. Eine Ausnahme gibt es aber: frisch aus dem Ei geschlüpfte Vögel. Einen nackten Vogel, der aus dem Nest gefallen ist, darf man wieder hineinsetzen. Vogeleltern stören sich nicht am menschlichen Geruch. Gerechtfertigt ist Hilfe für junge Wildtiere mit Verletzungen. Aber auch dann sollte man wohlüberlegt handeln: „Holen Sie sich fachkundigen Rat ein“, empfiehlt der Veterinärmediziner weiter. Tipps zum richtigen Verhalten gibt es beim Veterinäramt, beim nächstgelegenen Tierarzt, dem Jagdpächter oder beim Forstamt. „Wer den Wildnachwuchs aus falsch verstandener Tierliebe mitnimmt, bringt ihn auf diese Weise möglicherweise in Lebensgefahr“, so Dr. Mann weiter. „Auf jeden Fall setzt man die Tiere großem Stress aus.“ q Unser ganz besonderer Service: · ausführliche telefonische Beratung · kontaktloses Aufmaß · schnelle & sichere Montage ohne körperliche Nähe JETZT anrufen 0228 - 46 69 89 Röhfeldstr. 27 · 53227 Bonn-Beuel · Mo.-Fr. 8-17 Uhr, Sa. 9-13 Uhr Zuhause unter MARKISEN TRADITIONELL INDIVIDUELL INNOVATIV ZELTE UND PLANEN GMBH


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