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(Hi) - Voller Erfolg für The- RaLü! Die seit einem knappen Jahr bestehende Theatergruppe aus Ranzel/Lülsdorf begeisterte das Publikum mit ihrem ersten Stück „Auf der Suche nach der Zeit“ im gut besetzten Roncalli-Haus in Niederkassel. Szenenapplaus gab es nach jeder Szene. Durch die gelungene Mischung aus ernsthaften, nachdenklichen Texten und witzigem Improvisationstheater fühlten sich viele ZuschauerInnen angesprochen und goutiertem mit viel Applaus und begeistertem Feedback in den Gesprächen am Schluss der Veranstaltung. Die Gruppe freut sich auf weitere Auftrittsmöglichkeiten! Kontakt über Hanne Hilse, Tel. 01778875218 q MoZ ... denn wir sind von hier! Seite 31 I Ausgabe 14/19 termine Singen mit Zarah Leander - „Clowness“ Angelika Speigl in der Tagespflege für Senioren in Niederkassel NIEDERKASSEL - „Davon geht die Welt nicht unter“. Eine alte Dame singt Zarah Leanders vielleicht berühmtestes Lied, wiegt sich im Walzertakt. Dazu flackern die passenden Bilder über den kleinen Bildschirm, Szenen aus dem UFA-Film. Politisch korrekt ist der einstige Propagandastreifen heute sicher nicht mehr, bei der Seniorin aus der Tagespflege Niederkassel aber werden Erinnerungen wach. Und Angelika Speigl hat noch viele Filmschnipsel mehr im Gepäck. Ausschnitt um Ausschnitt schaut sie mit den Gästen der Tagespflege in der Einzelvorführung auf ihrem Laptop. Liebevoll hat sie das Display mit rotem Samt und Sesselchen zum Lichtspieltheater umfunktioniert. Und als öffne der sich hebende Theatervorhang zugleich ein Fenster der Erinnerung, fängt zu Romy Schneider oder Heinz Rühmann das Erzählen an. Über die ehemalige Heimat, die heute in der Ukraine liegt. Über die Sommerküche die Stallungen, den Hefeteig, der zum Sonntag geknetet wurde. „Sicher mit Mohn“, stößt Angelika Speigl an und zeigt gleich Lilo Pulver in „Piroschka“. „Da gab es auch so weite Felder.“ Die heutige Niederkasselerin ist ausgebildete Erzieherin, Heil- und Theaterpädagogin, Tanztherapeutin. Häufig tritt sie als „Begegnungsclowness“ auf, agiert als schüchterne Kunigunde Rosenrot zaghaft und vorsichtig in der Gruppe, geht von einem zum anderen, schiebt ein Löffelchen hin und her, und zaubert Lächeln. „Das ist wirklich ganz besonders“, freut sich Simone Weng, Leiterin der Tagespflege, wenn „die Kunigunde“ vorbeischaut. Das Filmprojekt mit Menschen im Alter und mit Demenz ist neu. Und es ist für sie Herzensangelegenheit und Abschlussarbeit zugleich für eine weitere Fortbildung zur Kulturgeragogin. „Ich bin selbst filmbegeistert“, erzählt sie. Dazu aber hatte sie durch einen Zufall festgestellt, wie gut sich die einstigen Kassenschlager für die Biographie- Arbeit eignen. Behutsam decken sie verschüttete Erinnerungen auf, geben Einstiege für ein Gespräch. „Nicht immer sind es glückliche Gefühle, die da aufkommen“, weiß sie wohl um den Grat, auf dem sie mit ihren Vorführungen wandelt. Da kommt ihr die Erfahrung als Heilpädagogin, die sich lange mit dem Autismus-Spektrum beschäftigt hat, zugute. „Da ich viel therapeutisch gearbeitet habe, kann ich das auffangen“, sagt sie. Die Gäste der Tagespflege hat sie angeregt. Mit den Filmen. Den Gesprächen, die sich noch danach auch mit dem Pflege- Team ergeben. Über die gute alte Zeit, die noch mit dem Song „Capri-Fischer“ nachklingt. FOTOS: D.STAUDT q Premiere TheRaLü


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