MoZ aktuell Ausgabe 12/20 I Seite 10 ... denn wir sind von hier! Leserbrief Thema: Geplante Ethylenoxid-Anlage auf dem Evonik-Standort in Lü lsdorf Nach Bürgerverein und den Grünen nun auch die SPD mit klarem NEIN gegen die Ethylenoxid Produktion - Nicht nur Wahltaktik, sondern eine vernünftige Entscheidung. Die Vorteile durch Schaffung von 120 Arbeitsplätzen, die Stärkung der Region als Wirtschaftsstandort und das Festhalten an der Tradition als Chemiestandort lassen sich auf den zweiten Blick relativieren: Die Arbeitslosigkeit sinkt seit Jahren, reale Einkommen und damit auch die Kaufkraft steigen. Trotz deutlichen Rückgang der Belegschaft bei Evonik, hat Niederkassel mit die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region. Prognosen renommierter Wirtschaftsinstitute bestätigen, dass dieser Trend am Arbeitsmarkt anhalten wird. Zudem ist die Abhängigkeit Niederkassels vom heutigen Evonik-Werk wesentlich geringer als noch in den 80er und 90er Jahren. Lebte damals noch jeder 8 Niederkasseler Haushalt direkt von einem Arbeitsplatz im Werk Lülsdorf, ist es heute nur noch jeder 50. In diesem Zusammenhang bei bestehenden Alternativen eine hochgefährliche Anlage in unmittelbarer Nähe von Wohngebiet zu errichten, ist grob fahrlässig und verantwortungslos. Allein in Europa kam es zu schwerwiegenden Unfällen in insgesamt 5 der nur 12 bestehenden Ethylenoxid Produktionsan lagen, dies entspricht fast jeder zweiten Anlage. Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie der staatlichen US Umweltbehörde EPA belegt zudem, dass Gebiete mit erhöhten Emissionswerten mit Ethylenoxid im direkten Zusammenhang mit den Krebsfällen innerhalb der Anwohner stehen. Die Entscheidung liegt letztendlich bei der Bezirksregierung Köln, die hoffentlich ähnlich wie die Lokalpolitik entsprechend abwägen wird. Wir als betroffene Bürger können diese Entscheidung maßgeblich mit unserer Stimme beeinflussen. gez. Oliver Wegner Dipl.-geogr. Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserzuschriften sinnwarend zu kürzen. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Es besteht kein Anspruch auf Abdruck
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