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MoZ aktuell Ausgabe 11/19 I Seite 08 ... denn wir sind von hier! Erdgasumstellung auf H-Gas in Niederkassel ab Oktober 2019 Informationsveranstaltung im Rathaus Von Dieter Hombach Rund 40 Niederkasseler Bürger kamen am Donnerstagabend in den Sitzungssaal des Niederkasseler Rathauses, um sich hier aus erster Hand über die Erdgasumstellung von L-Gas auf H-Gas zu informieren. Begrüsst wurden die Besucher von Dr. Arndt Lagemann, Fachbereichsleiter Bauaufsicht, Stadtplanung und Umwelt. Auf dem Podium hatten Dipl.-Ing. Petra Grebing, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW, Torsten Schmidt, Geschäftsführer der Energieagentur Rhein-Sieg, Steffen Hombach, Teilprojektleiter Umstellung sowie Julia Schade, Ingenieurin und Projektleiterin Marktumstellung bei Rhein-Sieg-Netz, Platz genommen. Schade erklärte den Bürgern, die der Umstellung sehr skeptisch und teilweise ablehnend gegenüberstehen, den Grund der Umstellung und dessen weiteren Verlauf. So sei die Förderung von L-Gas in Deutschland und den Niederlanden seit Jahren rückläufig und wird bis 2030 fast vollständig eingestellt. Um eine maximale Versorgungssicherheit dauerhaft zu gewährleisten, wird das mittelfristig zu Neige gehende LGas frühzeitig durch H-Gas ersetzt. Damit die Gasgeräte auch mit H-Gas gewohnt zuverlässig funktionieren, müssen die Geräte angepasst werden, meist durch den Austausch der Düsen. H-Gas steht für high caloric gas (hoch kalorisches Gas mit hohem Brennwert) und stammt zu einem großen Teil aus Norwegen und Russland. H-Gas habe weder Vor- noch Nachteile für den Verbraucher, sagte Schade auf Nachfrage. In Niederkassel müssen 9620 Geräte umgestellt werden, eine noch nie dagewesene Herausforderung, die auch von der Stadt Niederkassel informativ begleitet und unterstützt wird. Warum denn der eigene Installateur, der die Anlage ja wartet und kenne, diese Umstellung nicht vornehmen dürfe, war eine der Fragen an Julia Schade. „Wir haben alle heimischen Installateure angeschrieben. Als diese aber vernahmen, dass wir nur pauschal bezahlen und nicht nach Aufwand, kam leider keine Rückmeldung“, so Schade. Die Marktraumumstellung, d.h. die schrittweise Anbindung des LGas Netzes im Norden und Westen Deutschlands, betrifft ca. 5-6 Millionen Gasgeräte. Das bedeutet für die nächsten 10 Jahre eine jährliche Umstellung von rund 550 000 Geräten, für die 800 Monteure gebraucht werden, aber derzeit nur 360 ausgebildete Monteure auf dem Markt sind. Von den Geräten in Niederkassel sind 94% jünger als 30 Jahre und bei diesen Geräten dürfte die Umstellung keine Probleme bereiten. Allerdings gibt es auch Geräte, die durchs Raster fallen, wie das älteste überprüfte Gerät aus dem Jahr 1960. Für Niederkassel wurden 1930 verschiedene Gerätetypen ermittelt, von denen 40 % nur einmal vorkommen. Nach derzeitigem Stand sind 111 Geräte aus verschiedenen Gründen nicht anpassbar und die betroffenen Kunden werden darüber informiert. Sollte die Anpassung scheitern, weil es keine Ersatzteile (Düsen) mehr gibt, so muss sich der Kunde ein neues Gerät kaufen. Lassen sich bei der Überprüfung sicherheitsrelevante Mängel feststellen, z.B. Thorsten Schmidt, Petra Grebing, Julia Schade und Steffen Hombach (v.l.) erklärten den Bürgern den Ablaufplan der Erdgasumstellung In Niederkassel fließt bald H-Gas durch die Leitung


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