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MoZ Ausgabe 11/17 I Seite 14 aktuell Von Regina Frey ... denn wir sind von hier! In letzter Zeit ist er häufig in Eile und hat nicht mehr so viel Zeit wie früher. Trotzdem wirkt er sehr glücklich und lacht wenn ich ihn treffe. Ich schreibe über meinen Nachbarn Alfons Rensmann, kurz Ali genannt, Kripobeamter im Ruhestand, der sich seit einigen Monaten um eine junge syrische Familie kümmert. Mohammed Aljazar 32 Jahre alt, ist Automechaniker in Syrien. Seine Frau Asmaa, eine 26 Jahre alte Lehrerin, erwartet das zweite Kind. Ihre Heimatstadt in Syrien ist völlig zerstört. Familienangehörige werden verhaftet und verschwinden für immer. Obwohl seine Frau schwanger ist, beschließen die beiden mit der kleinen Tochter Tuka in die Türkei zu fliehen. Von hier aus macht Mohammed sich allein auf den Weg, über den Libanon und Ägypten nach Deutschland. Während seiner Flucht nach Deutschland kommt seine zweite Tochter Haya im türkischen Flüchtlingslager zur Welt. Als ehrenamtlicher Helfer in der Bürgersprechstunde für Flüchtlinge lernt Ali Rensmann den jungen Mohammed kennen. Zusammen mit anderen Helfern kümmert er sich um den Nachzug der Ehefrau und der beiden kleinen Mädchen. Im September 2016 schließt Mohammed zum ersten Mal seine zweite Tochter Haya in die Arme, die mittlerweile schon 2 Jahre alt ist. Die vierköpfige Familie teilt sich jetzt mit zwei anderen syrischen Männern eine Dreizimmer Wohnung und hat selbst ein 20m² großes Zimmer. Zurzeit sucht Herr Rensmann eine Wohnung für die Familie Aljazar. Die Suche ist eine echte Herausforderung. Schon einige Male stand er kurz davor und wurde dann doch wieder enttäuscht. Aber zuletzt hatte er dann doch Glück und wurde fündig. Wenn alles funktioniert zieht die junge Familie bald in eine kleine Wohnung nach Ranzel. Begleiter werden diese Menschen genannt. Und sie sind mehr als nur das. Sie sind eine große Hoffnung für die jungen Menschen die vor Krieg und Verfolgung fliehen und sich in Deutschland erst einmal zurechtfinden müssen. Das betrifft nicht nur die Sprache. Die Flüchtlinge sind mit den Besuchen auf Ämtern und den dazugehörigen Papieren überfordert. Wie sollen sie ohne Hilfe eine Wohnung oder einen Arbeitsplatz finden? Die jungen Menschen die zu uns kommen sind komplett aus ihrem Umfeld gerissen und von ihren Verwandten getrennt. Sie sind dankbar und überglücklich wenn sie Anschluss finden. Es ist schon mehr als nur gemeinsam Kaffee trinken resümiert Ali Rensmann. Einige Behördengänge und Telefonate waren schon notwendig um etwas in Bewegung zu setzen. Aber er ist auch jedes Mal überwältigt von der Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Familie Aljazar. Nach der Frage was seine Motivation ist lächelt er und meint: „Menschen in Not zu helfen! Gibt es etwa christlicheres?“ Sind Sie neugierig geworden und haben Interesse junge Menschen zu begleiten und bei Behördengängen zu unterstützen? Dann wenden Sie sich an unsere christlich-muslimische Flüchtlingshilfe, konkret an Ruth Plum Tel: 02208 / 7579549 q Unsere neuen Nachbarn Ein Ehrenamtler berichtet… ! !"! $!# %"#!& !"" " !" !$% # !$% !$% % % " % "## #


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